Agnes Bernauer († October 12, 1435)

An Interpretation by the Artist Reinhard Schmid (für die deutsche Version bitte nach unten scrollen 🇩🇪 👇)

Although the exact origins of Agnes Bernauer are not documented, it is believed that she was the daughter of a bathhouse owner from Augsburg. In 1432, she entered into a secret marriage with Duke Albert III of Bavaria and lived with him in Vohburg and Straubing. Their union was entirely inappropriate for someone of Albert’s rank, and through a cleverly orchestrated intrigue, he was lured away from Straubing, leaving Agnes vulnerable in his absence.

A trial was held against her, and despite being pressured, she refused to renounce her marriage to her beloved Albert. As a result, Duke Ernest, Albert’s father, sentenced her to death, and she was drowned in the Danube. As an act of atonement for the murder of his daughter-in-law, Duke Ernest had a chapel built in her honor, commissioned a red marble tombstone, and endowed a memorial mass.

In his portrayal of Agnes Bernauer, Reinhard Schmid explores the ever-recurring question of whether she was a witch, a whore, or a saint, depicting her in these three facets. The ring in the center of the image symbolizes the connection between Agnes and Albert—binding them together yet preventing them from truly holding on to one another.


Einer Interpretation des Künstlers Reinhard Schmid

 

Obwohl die genaue Herkunft der Agnes Bernauer nicht belegt ist, geht man davon aus, daß sie die Tochter eines Augsburger
Badstubenbesitzers war. 1432 ging sie eine heimliche Ehe mit Herzog Albrecht III. von Bayern ein und lebte mit ihm in Vohburg und
Straubing. Die Verbindung war ganz und gar unstandesgemäß und mit einer geschickt eingefädelten Intrige lockte man Herzog Albrecht
aus Straubing weg und machte Agnes in seiner Abwesenheit den Prozeß. Sie wollte auch unter Zwang der Ehe mit ihrem geliebten
Albrecht nicht abschwören und wurde daraufhin von Herzog Ernst, Albrechts Vater zum Tode verurteilt und in der Donau ertränkt.


Als Sühne für den Mord an seiner Schwiegertochter ließ ihr Herzog Ernst eine eigene Kapelle bauen, einen Grabstein in rotem Marmor
fertigen und eine Messe stiften.


Reinhard Schmid geht in dieser Darstellung der Agnes Bernauer der immer wieder gestellten Frage nach, ob sie nun Hexe, Hure oder
Heilige war und zeigt die Gestalt in ihren drei Facetten. Über den Ring in der Mitte des Bildes sind Agnes und Albrecht verbunden,
gleichzeitig können sie einander trotzdem nicht festhalten.